Dienstag, 26. März 2013

Singapur -Modern, Sauber, Teuer!


Nun war es leider soweit. Mit dem Bus erreichten wir die letzte Station unserer Reise. Von Kuala Lumpur brauchten wir ungefähr fünf Stunden bis Singapur und im strömenden Regen wollte uns erst mal kein Taxifahrer mitnehmen; mit etwas Geduld hatte dann aber doch einer Erbarmen. Zu dritt teilten wir uns ein kleines gemütliches Zimmer mit zwei Doppelstockbetten und shared bathroom.
Singapur erfüllt alles, was man darüber gehört hat oder sich erwartet. Ein sehr moderne, saubere und teure Stadt, die fast alles zu bieten hat. Vier Tage gingen wir hier auf Entdeckungstour.
Zuerst zog es uns zur Marina Bay und wir bestaunten die Skyline der Stadt. Hier finden sich Hochhäuser, Theater, riesige Gärten, ein Hotel mit Schiff auf dem Dach, ein Riesenrad, Einkaufcenter und vieles mehr. Das Schiff auf dem Dach des Marina Bay Sand Hotels bietet eine fantastische Sicht über die Stadt. Hotelgäste können hier sogar in einem Pool baden, der bis zur Kante des Schiffs geht und den Eindruck vermittelt, man schwimmt ins Nichts.
Zwischen vielen modernen Gebäuden kann man aber auch Tempel, Kirchen und Moscheen finden. In Chinatown und Little India schauen wir uns buddhistische und hinduistische Tempel an.
An einem anderen Abend entschieden wir uns für die Night Safari durch einen Zoo, was uns angesichts der langen Wartezeit und kleinen Tiergehege nicht so gut gefallen hat.
Auf Sentosa, einer kleinen vorgelagerten Insel, hielten wir uns einen ganzen Tag auf. Die ganze Insel ist ein riesiger Vergnügungspark mit allerhand Fahrgeschäften und einem Universal Studio Park. Am Strand gönnten wir uns eine kleine Auszeit und sprangen ins warme Meer.
Wer gerne einkaufen geht, ist in Singapur genau richtig. Man bekommt den Eindruck, dass jedes zweite Gebäude ein Einkaufscenter ist. Eins hat neben einer Eislaufbahn auch noch einen kleinen Kanal, auf dem man mit Gondeln umher fahren kann. Man darf nur nicht den dicken Geldbeutel vergessen – umsonst ist hier nichts!
Nach über drei Monaten geht es jetzt ans Rucksack packen und heute Abend zurück Richtung München. Das geschieht mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Wir freuen uns schon auf die lieben Menschen zuhause, aber wir werden das Reisen auf jeden Fall vermissen.  


Skyline

Marina Bay Sands Hotel mit Schiff auf dem Dach

Universal Studios

Sicht vom Schiff des Marina Bay Sand Hotel

Montag, 25. März 2013

Wasserfalltour mit Flusswanderung


Nachdem wir uns zwei Tage im Grossstadtdschungel herumgetrieben hatten, wollten wir nochmal einen Tag Natur einschieben, bevor wir in die nächste Stadt aufbrachen. Ein ganz heißer Tip im Internet waren die Touren bei OpenSkyUnlimited. also buchten wir eine kleine Dschungelwanderung mit Wasserfall und River Trekking.
Morgens um 6.30 Uhr wurden wir von einem Allrad-Geländewagen abgeholt und zu einem kleinem malaiischen Restaurant gebracht. Dort gab es erstmal ein landestypisches Frühstück und die beiden Guides Amos und Kevin sowie ein Pärchen aus Tunesien stellten sich vor. Die beiden waren großartig und erklärten uns den ganzen Tag eine Menge über den Dschungel und Malaysia im Allgemeinen.
Nach dem Frühstück ging es ungefähr eine Stunde weiter aus Kuala Lumpur heraus bis wir in einen kleinen Waldweg tiefer in den Dschungel abbogen. Jetzt wussten wir auch weshalb wir in Geländewagen unterwegs waren. Dann hing es zu Fuß weiter und schon mussten wir den ersten Fluss durchqueren, so dass wir bis zur Hüfte nass waren. Für die Wanderung hatten wir spezielle Waterboots von unseren Guides bekommen, so eine Art Gummischuh.
Über eine Stunde ging es weiter durch dichten Dschungel und die Geräuschkulisse war einfach unglaublich. Irgendwann überquerten wir den zweiten Fluss und erreichten unseren Wasserfall, an dem wir unser Lager mit Picknick aufschlugen. Das Wasser war recht kühl, doch nach der schweißtreibenden Wanderung sehr angenehm. Jetzt konnten wir baden und relaxen, bevor es zum River Trekking durch den Fluss weiter ging. Das war eine ganz lustige Geschichte, da der Fluss an einigen Stellen doch recht wild war und es dadurch spannend wurde.
Am Nachmittag wanderten wir denselben Weg zurück. Bevor wir wieder zu unserem Hotel gebracht wurden, gab es noch typisch malaiisch-chinesisches Essen in einem kleinem Restaurant ausserhalb von Kuala Lumpur. Um den Tag abzurunden, entdeckte Andrea noch einen Leeche (Blutsauger) an ihrem Bein, wie man ihn im Dschungel oft einfängt.
Die Tour war sensationell (und zudem perfekt organisiert) und mit den Guides hatten wir wirklich sehr viel Spass. 

Flusswanderung

Im Dschungel

Schaukeln am Wasserfall

Schaukeln am Wasserfall

Flugstunde Andreas - leider etwas unscharf

Donnerstag, 21. März 2013

Kuala Lumpur – aus zwei mach drei


Wir konnten uns nur schwer von Langkawi trennen, aber die Hauptstadt von Malaysia stand auf dem Programm. Ausserdem sollte unsere kleine Reisegruppe etwas Verstärkung bekommen. Nachdem wir mit dem Nachtzug nach Kuala Lumpur gefahren sind, warteten wir am Abend am Flughafen auf Claudia (Andrea's Schwester), die uns den Rest des Urlaubs begleiten wird. Wir freuten uns riesig als der Flieger fast 30 Minuten eher landete, aber von Claudia war erstmal weit und breit nichts zu sehen – weil sie ihr Gepäck als vermisst meldete. Nach über einer Stunde war dann aber die Freude über das Wiedersehen groß.
Die ersten beiden Tage erkundeten wir die Stadt. Es ging nach Chinatown, zum Central Market, ins National Museum, zu den Lake Gardens und in den Butterfly Park. Am Abend gab es Leckereien an den Hawker Stalls (Essensbuden). Nachts um eins kam zu Claudias Freude endlich das Gepäck nachgeliefert.
Tags darauf genossen wir die Aussicht von den Petronas Towers und später fuhren wir zu den Batu Caves mit seinen Hindu-Tempeln und der 42m hohen Statue des Gottes Murugan. Unerwarteterweise (wir hatten uns verlaufen) besichtigten wir sogar Little India.
Kuala Lumpur ist eine Stadt zwischen Tradition und Moderne. Etwas anstrengend sind nur die abzockenden Taxifahrer; es ist fast unmöglich, einen Fahrer zu finden, der das Taximeter benutzt, obwohl es gesetzlich vorgeschrieben ist. Und viele verlangen mehr als das dreifache des Preises und sind nicht mal bereit zu verhandeln. Mit etwas Geduld finden sich aber auch die paar weissen unter den schwarzen Schafen und vieles lässt sich super günstig öffentlich erreichen.
Am Abend waren wir wieder bei den Hawker Stalls. Diesmal hatten wir einen prominenten Nachbarn am Nebentisch. Am Wochenende ist die Formel 1 in Kuala Lumpur zu Gast und Kai Ebel (Boxenreporter bei RTL) saß ganz entspannt bei einem Bier und Reis mit Fisch vielleicht vier Meter von uns entfernt. Leider war er alleine unterwegs und weder Niki Lauda noch Michael Schumacher tauchten auf... ;)

Restaurant an den Hawker Stalls

Sicht von einem der Petronas Towers

Batu Caves

Mittwoch, 20. März 2013

Traumstrand auf Langkawi


Nachdem wir lange überlegt hatten, auf welcher Insel wir noch ein paar Tage am Strand sein wollten, fiel die Wahl letztendlich auf Langkawi in Malaysia. Wir hatten zwar die Befürchtung, dass die Insel von Touristen überlaufen sein würde, hörten aber, dass sie einen schönen Strand zu bieten hat. Langkawi war ein absoluter Volltreffer! Unser Hotelzimmer hatte ein kleinen Balkon mit Sicht auf Strand und Meer. Vom Hotel waren es vielleicht 20 Meter bis zum breiten Sandstrand. Drei Tage lagen wir auf der faulen Haut und machten nichts als Lesen, Baden und hin und wieder was Essen. Zwischendurch probierten wir uns am JetSki fahren. Das wollten wir schon immer mal machen! Die Dinger sind echt verdammt schnell und es macht einen Riesenspaß über das Wasser zu rasen. Auf Langkawi würden wir jederzeit für ein paar Strandtage zurückkehren.

Am Strand

Blick von unserem Zimmer

Jetski

Sonntag, 17. März 2013

Drei Länder in 48 Stunden


Am 11. März ging unser Flug von Hanoi nach Bangkok. Sicher hätten wir mit irgendwelchen billigen Asia Airlines und zweimal umsteigen bestimmt direkt bis Langkawi fliegen können, aber Andreas lies sich nur auf einen Flug mit Qatar Airlines bis Bangkok ein. Als wir in das Flugzeug einstiegen, hatten wir uns direkt in die Fluggesellschaft verliebt. Das Flugzeug war nagelneu und und selbst in der Touristenklasse hatte Andreas noch mindesten zehn Zentimeter zwischen seinen Knien und dem Vordersitz. Es war also richtig viel Platz und der Flug war ziemlich angenehm – was ein Glück war, weil wir uns beim Frühstück irgendwie den Magen verdorben hatten.
Nach 90 Minuten landeten wir in Bangkok und fuhren in unser Hotel in der Nähe des Hauptbahnhofs. Am nächsten Tag bummelten wir noch ein Stündchen durch das MTK, ein großes bekanntes Einkaufszentrum, bevor wir gegen Nachmittag in den Zug Richtung Malaysia stiegen. Dummerweise hatten wir nur noch die oberen Betten im Zug bekommen, aber trotzdem wurde die Zugfahrt weitaus angenehmer und bequemer als die Fahrten mit den Schlafbussen, auch wenn sie mit etwas Verspätung zwanzig Stunden dauerte. Am nächsten Vormittag kamen wir an der Grenze zu Malaysia an. Eine Station später stiegen wir auch schon aus dem Zug aus und fuhren mit einem Taxi zur Fähre nach Langkawi und dann mit einem Taxi zu unserem Hotel. Mit dem Hotel waren wir nicht ganz zufrieden, da wir etwas weit weg vom Schuss waren. Also sahen wir uns vor Ort noch etwas um und fanden ein schönes Zimmer direkt am Strand. Hier können wir es uns die nächsten Tage gut gehen lassen.

Im Zug nach Malaysia

Bettenbau

Freitag, 15. März 2013

Zu Besuch bei Onkel Ho


Nachdem wir die letzten Tage eher in der Umgebung von Hanoi unterwegs waren, nahmen wir uns jetzt endlich Zeit für die Hauptstadt Vietnams. Unser Hotel lag im Herzen des Old Quarters, welches mit seinen vielen Restaurants, Bars und kleinen Läden zum Bummeln einlädt. Man muss hier nur ständig mit dem Verkehr kämpfen und es ist nicht immer einfach, eine Strasse zu überqueren. Den Nachtmarkt, der immer am Wochenende geöffnet ist, fanden wir recht enttäuschend, der konnte bei weitem nicht mit dem in Chiang Mai oder Luang Prabang mithalten. Eine nette Abwechslung dagegen war der Besuch im Water Puppet Theatre, wo wir uns ca. 45 Minuten eine Vorstellung angesehen haben; ist aber kein 'Muss', das schauen sich nur Touristen an. An Sehenswürdigkeiten standen neben dem Ngoc Son Tempel und dem Hoan Kiem Lake auch der Tempel der Literatur und die Tran Quoc Pagode auf unserer Liste. Am besten gefiel uns jedoch der Besuch bei Onkel Ho. Nach wie vor verehren die Vietnamesen Ho Chi Minh und das Mausoleum ist die wichtigste Pilgerstätte. Eine knappe Stunde standen wir brav in Zweierreihe an bevor wir endlich das dunkle und kalte Gebäude betreten durften. Da lag Onkel Ho in einem Glaskasten und - abgesehen davon, dass er schon seit 1969 tot ist - sah er noch ganz gut aus. Wir fanden das überraschenderweise (weil eine Stunde warten für zwei Minuten gucken) ziemlich interessant und waren froh, uns angestellt zu haben.
Onkel Ho's ursprünglichem Wunsch, verbrannt zu werden und die Asche in Nord-, Zentral- und Südvietnam zu verstreuen, konnte damals auf Grund der Teilung Vietnams nicht nach gekommen werden. Heute würde die Möglichkeit bestehen, aber das ist wahrscheinlich mittlerweile undenkbar.
Gleich in der Nähe sahen wir uns noch die One Pilar Pagode an, bevor wir im Museum of Ethnology eine Menge über die verschieden Volksstämme in Vietnam erfuhren.
Weil Andrea immer alles probieren mag, setzten wir uns abends noch in eine der Strassenkneipen und tranken ein Bia Hoi, das für Vietnam typische frischgebraute Bier. Wir waren uns einig, dass eins reicht, auch wenn's unschlagbar billig ist :)
Nach Hanoi hieß es nun auch Abschied nehmen von Vietnam. Wir waren mit unserer Entscheidung sehr zufrieden, das Land doch noch angesehen zu haben. Jetzt freuen wir uns auf ein paar schöne Tage am Strand von Langkawi in Malaysia.

Unterwegs im Old Quarter

Auf ein Bier

Ho Chi Minh Mausoleum

Im Museum of Ethnology

Mittwoch, 13. März 2013

Tam Coc - Die trockene Halong Bay


Da wir noch vier Tage bis zu unserem Flug von Hanoi nach Bangkok hatten, überlegten wir was wir in Hanoi und Umgebung noch machen wollten. Sapa im Norden wäre bestimmt einen Besuch wert, aber dazu muss man sich mindestens vier Tage Zeit nehmen, also fiel das aus. Etwas südlich von Hanoi befindet sich Tam Coc in der Ninh Binh Provinz. Die Gegend wird auch trockene Halong Bay genannt, da die Landschaft auch von vielen Felsen geprägt ist, nur eben ohne Wasser bzw. Meer. Also fuhren wir dorthin und besuchten auf dem Weg Hoa Lu, die einstige Hauptstadt mit den Tempeln des ersten und zweiten Königs. Die Tempelanlagen selbst sind recht übersichtlich und anscheinend sehr beliebt bei Touristen. Die Landschaft zeigte jedoch schon die ersten Felsen und wir freuten uns, weiter Richtung Tam Coc zu fahren. Nachdem wir uns an einem Buffet gut gestärkt hatten, ging es in einem kleinen Boot einen Fluss entlang. Die Landschaft ist hier tatsächlich fast so beeindruckend wie in der Halong Bay, allerdings auch fast ebenso touristisch. Nur nach der Bootsfahrt entkamen wir den Massen mit einer schönen Fahrradtour durch die umliegenden Reisfelder. Das war wirklich idyllisch und es wäre bestimmt wert, das Gebiet an ein oder zwei Tagen mit dem Fahrrad fernab der üblichen Wege zu erkunden. Für uns ging es jedoch abends wieder zurück in die Hauptstadt.  

Im Tempel des ersten Königs

Tam Coc per Boot

Tam Coc per Fahrrad


Samstag, 9. März 2013

Halong Bay oder „Wo zum Teufel ist Mr. William?“


Nach einer weiteren Nacht im Bus erreichten wir morgens pünktlich zur Rush Hour Hanoi. Was hier auf den Strassen los ist kann man kaum glauben. Wir bezogen unser Hotel im Old Quarter und versuchten, uns mit einem Spaziergang etwas zu orientieren. Für den nächsten Tag beschlossen wir, in Richtung Halong Bay aufzubrechen und Hanoi erst später anzuschauen. Da das am einfachsten organisiert geht, buchten wir eine drei Tagestour in die Halong Bay und nach Cat Ba Island.
Am nächsten Morgen ging es daher mit dem Bus nach Halong Bay City. Bei einem kleinen Zwischenstopp fiel uns ein älterer Amerikaner aus unserer Gruppe auf, der etwas Schwierigkeiten hatte unseren Bus wieder zu finden. Das war aber auch keine Wunder, da hier alle Busse gleich aussahen und auch wir genauer hinschauen mussten. Unser Guide Huan erklärte wirklich viel und gut und am Hafen angekommen sollten wir nur aus dem Bus aussteigen und zehn Meter in die Empfangshalle gehen und auf ihn mit den Tickets warten. Gesagt getan, Huan kam mit den Tickets zu uns und verteilte diese. Ein Ticket blieb jedoch über und der ältere Amerikaner kam wieder ins Spiel. Was war nur mit Mr. William (so der Name des Herrn) passiert? Anfangs dachte jeder, er hätte einen Abstecher zur Toilette gemacht. Nach einer Stunde war uns klar, dass Mr. William verschwunden war und wahrscheinlich auf einem anderen Boot gelandet ist. Das Problem war jedoch, dass er bei uns auf der Liste stand und die Polizei hier keinen Spaß versteht. Während der Rest der Tourgruppe immer ungeduldiger wurde (waren halt mehr Europäer als Asiaten), musste sich Huan mit der Polizei und seinem Chef und einer möglichen Kündigung herumschlagen. Mit Verspätung ging es erst mal auf unser Boot und die Nerven wurden mit Mittagessen beruhigt. Irgendwann gab dann die Polizei doch noch grünes Licht und es konnte losgehen. Es war auch besser für Mr. William, nicht mehr auf diesem Boot aufzutauchen - er wäre vielleicht über Bord gegangen! Für Huan gab es von uns natürlich noch ein Empfehlungsschreiben für seinen Chef, dass er kein Verschulden am Verschwinden des Herrn hatte, die Sache sehr gut gehandhabt hat und er ein hervorragender Guide ist.
Der Rest des Tages verlief ohne weiteren Zwischenfall und wir besichtigten mit tausenden anderen Touristen die Halong Bay. Trotz der Menschenmassen ist es hier wirklich sehr schön und das Wetter spielte ab Nachmittag auch mit. Auf Ti Top Island kletterten wir auf den Aussichtspunkt für einen wunderschönen Ausblick. Dann ging es weiter in die Amazing Cave, einer riesigen Höhle, bevor wir mit dem Kajak in den Sonnenuntergang paddelten. Nach dem Abendessen auf dem Boot spielten wir bis Mitternacht Karten, angelten Tintenfische (ohne Erfolg) und tranken Cocktails und Bier. Die Nacht verbrachten wir in unserer winzigen aber gemütlichen Kabine auf dem Boot.
Tags darauf stoppten wir nach dem Frühstück an einer Perlenfarm (unspektakulär) und wechselten das Boot, das uns zu Cat Ba Island bringen sollte. Plötzlich waren kaum noch Schiffe mit Touristen zu sehen und als auch noch die Sonne heraus kam, verbrachten wir einen fantastischen Tag. Als Zwischenstopp hielten wir auf Monkey Island, wo uns gleich ein paar Affen am Strand begrüßten. Wir kletterten wieder ein paar Felsen hoch für einen schönen Ausblick auf die Bay und den idyllischen Strand der Insel. Zurück im Boot schipperten wir weiter zum Nationalpark auf Cat Ba. Unterwegs kamen wir an vielen Austernfarmen und schwimmenden Häusern vorbei.
Im Nationalpark radelten wir vom Hafen bis zu einem kleinen Dorf, in dem ein Teil der Gruppe übernachtete. Die Landschaft ist wirklich toll. Wir hätten gerne noch mehr davon gesehen, aber für uns ging es nach anderthalb Stunden mit dem Boot weiter nach Cat Ba Town, wo wir unsere Unterkunft hatten.
Am letzten Tag fuhren wir gut zwei Stunden durch die Bay zurück nach Halong City, wo der Bus wartete und uns nach Hanoi zurück brachte.
Die Halong Bay ist trotz der vielen Touristen einen Besuch wert. Wir würden auf jeden Fall die längere Tour empfehlen (nicht nur eine Nacht) und auch den Abstecher auf Cat Ba Island – vielleicht sogar einen Tag länger im Nationalpark.

Aussicht von Ti Top Island

Mit dem Kajak Richtung Sonnenuntergang

Auf Monkey Island

Mit dem Rad durch den Cat Ba Nationalpark

Deine Bank für alle Fälle


Ordentlich und pflichtbewusst wie man nun mal so ist, haben wir uns vor der Reise natürlich erkundigt, wie das wohl mit der Benutzung der Visa Card im Ausland funktioniert. Unsere Recherchen ergaben, dass des öfteren Visa Cards aus Sicherheitsgründen einfach gesperrt werden, wenn über einen längeren Zeitraum Geld aus dem Ausland abgehoben wird. Klingt vernünftig wenn man bedenkt, dass die Karte gestohlen sein könnte (obwohl im Falle eines Diebstahls das Konto wahrscheinlich längst leer geräumt wäre). Aus diesem Grund sollte man der Bank vor der Reise Bescheid geben, wo und wie lange man unterwegs ist, damit die Karte nicht gesperrt wird. Also klopften wir bei unserer Bank an die Tür und teilten einer Mitarbeiterin mit, was wir vor haben und wie lang wir wo unterwegs sind. Die Mitarbeiterin schaute uns zwar an, als kämen wir vom Mond, und erklärte, dass das alles problemlos funktionieren würde, sie es aber trotzdem vermerkt.
Jeder kann sich denken, was uns nun in Vietnam passierte – kein ATM und kein Online Booking funktionierte mehr.
Nun gut, wozu gibt es 0180er Rufnummern, die man aus dem Ausland ganz „preiswert“ anrufen kann. Tatsächlich meldete sich nach zig automatischen Schleifen auch eine Mitarbeiterin, die das Problem für uns lösen wollte. Nach einigem hin und her wurden wir weitergeleitet. In der Sicherheitsabteilung kamen wir der Sache näher! Die Bank hatte nämlich festgestellt (nach nur zweieinhalb Monaten!?), dass öfters Geld aus Asien abgehoben wurde und hatte die Karte sicherheitshalber gesperrt. Sie hätten uns natürlich versucht telefonisch zu erreichen – ohne Erfolg! Wir erklärten, dass wir für drei Monate in Asien unterwegs sind und erwähnten beiläufig, diese Information vorab auch schon vermerkt zu haben. Langsam verschwand der besserwisserische Klang aus der Stimme der Mitarbeiterin und eine gewisse Freundlichkeit machte sich breit. Glücklicherweise funktionierte die Karte am nächsten Tag wieder und wir haben wieder Bargeld in den Taschen.

Mittwoch, 6. März 2013

Hue – Die alte Hauptstadt


Bis 1945 war Hue die Hauptstadt Vietnams und die Zitadelle im Herzen der Stadt mit der Verbotenen Stadt (nach dem Vorbild von Peking) wurde zum UNESCO Weltkulturerbe erklärt. Am frühen Nachmittag bezogen wir unser Hotel mit einer fantastischen Aussicht über die Stadt. Im Touristenviertel mit seinen vielen Restaurants liessen wir es uns für den Rest des Tages gut gehen und verschoben das Sightseeing auf morgen.
Am nächsten Tag besichtigten wir die Zitadelle und es lohnt schon mal, etwas in die kaiserliche Geschichte ein zu tauchen. Durch die Größe der Anlage verteilen sich die Touristen ganz gut und man kann recht gemütlich über das Gelände spazieren. Auf dem Rückweg wollten wir noch eine Pagode besichtigen, aber die war mit dem Lonely Planet Stadtplan beim besten Willen nicht zu finden. Dafür sahen wir aber einen quirligen Stadtteil von Hue ohne Touristen, das war auch interessant.
Ein paar Kilometer von Hue entfernt gibt es einige Grabmäler zu besichtigten. Da wir aber noch ein bisschen im Relaxmodus waren, liessen wir sie ausfallen. Trotzdem glauben wir, dass ein Besuch dort interessant wäre. Wir fanden stattdessen das „Little Italy“, wo Andrea das weltbeste Mousse au Chocolat bestellte.
Tags darauf hatten wir so richtiges Regenwetter und beschlossen, dass das Hue Sightseeing damit beendet ist. Gegen Abend stand unsere nächste größere Busfahrt nach Hanoi an und wir sicherten uns noch Platzkarten für den Nachtbus. Gespannt, was diesmal am Bus kaputt gehen wird, starteten wir gegen halb sechs mit einer Stunde Verspätung Richtung Hanoi (diese Busgesellschaft wäre echt ein eigener Blog-Eintrag wert).

Ein Blick in die kaiserliche Geschichte
Schwere Lasten

Blick aus unserem Zimmer


Montag, 4. März 2013

Hoi An


Mit einigen Stunden Verspätung (unser Nachtbus hatte eine Panne) erreichten wir am Vormittag Hoi An und waren wirklich gespannt auf die Stadt. Von vielen Seiten hatten wir gehört, wie toll es hier ist und man auch gerne mal eine Woche bleiben kann. Nachdem wir unser Zimmer bezogen und ein bisschen Schlaf nachgeholt hatten, gingen wir Richtung Altstadt. Die wunderschönen alten Gebäude und die schmalen Straßen waren mit Lampions geschmückt. Wir fanden auch gleich eine super gemütliche Kneipe, die zu unserem Stammlokal wurde.
So hübsch die Stadt ist, so richtig warm wurde Andreas mit ihr nicht. Vielleicht waren wir durch die Tour mit den Easy Ridern etwas verwöhnt, da uns in den Tagen niemand etwas verkaufen wollte, aber Hoi An ist schon ein bisschen touristische Abzocke. Das Essen ist deutlich teurer als im übrigen Vietnam und nicht bei jeder Sehenswürdigkeit fanden wir den Eintritt gerechtfertigt. Das beste war ein Fischer, den wir bei einer Bootsfahrt gesehen haben; der warf zweimal sein Netz aus, kam dann ans Boot und wollte Geld – das hatten wir noch nicht erlebt. Besonders Andreas war ein bisschen enttäuscht. Andrea konnte sich trotzdem an den schönen alten Gebäuden und den Lampions freuen. Wenn die nicht so unhandlich wären, hätte sie bestimmt einen Koffer voll mitgenommen. Die Altstadt ist schon einen Besuch wert!
Da man in Hoi An günstig alles mögliche maß-schneidern lassen kann, haben wir eine Kopie von Andrea's Lieblingshose in Auftrag gegeben. Es gibt hier mittlerweile so viele Schneider, dass es schwierig ist, die Spreu vom Weizen zu trennen. Wir gingen zu einem Schneider mit guten Bewertungen bei Tripadvisor, aber Andrea's Hose haben sie erst nach Beanstandung mit einer zweiten Naht versehen; ansonsten sieht sie auf den ersten Blick aber ganz gut aus. Wie die Qualität wirklich ist wird sich mit der Zeit zeigen.
Was uns in Hoi An noch auffiel war der Altersdurchschnitt der Touristen. Es waren auffallend viele Rentner hier (was jetzt weder gut noch schlecht ist, lediglich eine Feststellung!). Den Grund dafür wissen wir allerdings nicht.
Am nächsten Tag machten wir noch eine Tagestour auf Cham Island und faulenzten dort etwas am Strand bevor wir den Tag darauf nach Hue aufbrachen.

Auf dem Weg zur Altstadt

Tor zur Assembly Hall

Samstag, 2. März 2013

Goodbye Easy Riders


Mit schönstem Wetter starteten wir in unseren vierten und letzten Tag mit den Easy Ridern. Heute ging es Richtung Küste nach Nah Trang, wo wir am Abend den Nachtbus nach Hoi An erwischen wollten. An einem kleinen Steinbruch machten wir den ersten Halt und sahen zu, wie die Arbeiter mit Hammer und Meißel kleine Granitblöcke aus dem Felsen herausbrachen. Die Leute wussten genau, wo sie anzusetzen hatten um den Stein in die richtige Form und Größe zu bringen. Wir hätten zu gerne ein paar (ca. Stück brauchen wir) für unseren Garten mitgenommen, weil ein Block hier gerade mal 6000 Dong kostet ( Euro).
Später kamen wir an Wassermelonen- und Tabakplantagen vorbei und sahen uns das aus der Nähe an. Zwischendurch streikte auch mal Thanh's Maschine und es war nicht der leere Tank (wie tags zuvor bei Andreas' Fahrer); es wurden Zündkerzen gewechselt, das half nix, aber mit ein bisschen Anschieben lief sie wieder.
In Vietnam sieht man häufig kleine Friedhöfe in der Landschaft. Diese sind meist farbenfroh gestaltet und an einem erklärte unser Fahrer, wie die Beerdigungszeremonien ablaufen und welche Bedeutung die verschiedenen Steine, Symbole und Opfergaben haben.
Nur wenige Kilometer weiter stoppten wir an einer der vielen Pfefferplantagen bevor wir ein H'Ko Dorf besuchten. Wieder durften wir eine Familie in ihrem Haus besuchen und etwas Reiskuchen probieren. Da gerade Vollmondfest war, trugen vor allem die Frauen bunte und prächtige Kleidung. Die Männer vergnügten sich bei einem beliebten Spiel, das wie eine Mischung aus Kreisel und Boccia aussah.
Nach dem Mittagessen machten wir Halt an einer Zuckerrohrplantage. Hier gab es zum Nachtisch das süße Zuckerrohr, frisch vom Feld.
Nach fast vier Tagen kehrten wir jetzt wieder auf eine Hauptstrasse zurück und erreichten am Nachmittag Nah Trang. Wir konnten unsere Rucksäcke in einem Hotel unterstellen, das einem Freund von Thanh gehörte. Dann noch kurz zum Abendessen und weiter ging's in den Nachbus nach Hoi An.
Unsere Tour endete nach vier wunderschönen Tagen, in denen wir sehr viel gesehen und gelernt haben. Weit weg von den touristischen Pfaden sahen wir Dinge, die man bei den üblichen Touren nicht mitbekommt. Unsere Fahrer konnten uns „ihr Vietnam“ zeigen und wir können allen nur empfehlen, eine solche Tour zu machen. Die Tour war preislich gesehen kein Schnäppchen und wir haben auch lange überlegt und hin- und her gerechnet, aber uns war es in Rückblick jeden Cent wert.

Beliebtes Spiel

Festtagskleidung

Andrea und Thanh

Andreas und Quang

Mitten in Vietnam


Am Morgen ging unser erster Blick Richtung Himmel und wir hofften auf besseres Wetter. Bevor es los ging, gab es aber zum Frühstück noch eine typische Nudelsuppe mit Hühnchen – sehr lecker! In der Zeit kam auch die Sonne endlich durch die Wolken.
Als erstes hielten wir heute an einer Gummibaumplantage. Ein kleiner Schnitt mit dem Messer und das weisse Rohmaterial für den Gummi lief den Baum herunter. Unser Fahrer erzählte wieder ein bisschen etwas zur Verarbeitung und dass es für den Farmer ein ganz gutes Geschäft ist.
Danach sahen wir bei einer Familie im Hof, wie die Kaffeebohnen von ihrer Schale getrennt wurden und anschliessend fuhren wir weiter zu einem kleinen Nationalpark. Nach einem Spaziergang zu wirklich schönen Wasserfällen wären wir am liebsten in das blau schimmernde Wasser gesprungen. Später konnten wir an einem Fluss die Fischer beobachten, die hier ihrer Arbeit nachgingen. Die Landschaft wurde mittlerweile wieder etwas flacher und wir fuhren an riesigen Reisfeldern vorbei. Andreas war ganz glücklich, weil er auf das gewartet hatte, seit wir in Vietnam angekommen waren! Wir hielten an, um uns die Reispflanze mal etwas genauer anzusehen und Thanh erklärte uns, wie der Reis angebaut wird und erzählte uns die Geschichte, warum Reisanbau so schwere Arbeit ist (in kurz, weil die Frau das Haus nicht geputzt hatte und so den Reisgott verärgert hat – naja...). Vietnam gehört mit zu den größten Reislieferanten der Welt und viele Bauern haben keine Maschine zu Ernte und müssen alles per Hand machen.
Bei einem Bekannten unseres Fahrers machten wir eine kleine Rast und es gab leckeren Tee. Neben einer Kaffeeplantage besaß unser Gastgeber auch eine Kakaoplantage, wo wir natürlich in die Herstellung der Kakaobohnen eingeführt wurden.
Auf dem weiteren Weg kamen wir an ganz kleinen flachen Seen vorbei (See ist eigentlich schon übertrieben). Hier sammelten Kinder und Jugendliche Fische, Muscheln und Schnecken – eine sehr schlammige Angelegenheit. Mit einer kleinen Fähre setzten wir über einen Fluss bevor wir zu einem M'Nong Dorf kamen. Es wurde gerade eine Hochzeit für den nächsten Tag vorbereitet und wir durften miterleben, wie ein Schwein für das Fest geschlachtet wurde. Später besuchten wir die wohl berühmteste Frau in diesem Dorf. Sie ist 105 Jahre alt und ihr verstorbener Mann war einer der besten Jäger und ging sogar mit dem König auf Jagd. Am Abend erreichten wir dann unser Hotel am Lak Lake und da es unser letzter gemeinsamer Abend mit den Easy Ridern war, gab es ordentlich „Happy Water“ (Reisschnaps) zu trinken.
Der dritte Tag mit den Easy Ridern war das Highlight unserer Tour. Die Landschaft war unglaublich und wir hatten das Gefühl, Vietnam fernab vom Tourismus kennenzulernen. Das Wetter spielte mit und wir kamen viel in Kontakt mit Einheimischen.
Jetzt lag noch ein Tag auf dem Motorrad vor uns...

Im Nationalpark

Auf der Jagd nach Fischen, Schnecken und Muscheln

Fähre für unsere Motorräder

Zu Besuch im M'Nong Dorf


Mittwoch, 27. Februar 2013

Und dann kam der Regen


Der zweite Tag mit den Easy Ridern startete sehr sonnig (der Tag zuvor war etwas wolkig) und zum Frühstück gab es typische Reispapier-Rollen (ähnlich Frühlingsrollen) mit Gemüse und Schinken zu essen.
Danach ging es zu einer Teeplantage, um das auf dem Feld zu sehen, was wir tags zuvor in der Fabrik gesehen hatten. Beim nächsten Stopp folgten wir einem kleinen Pfad in den Dschungel. Wir konnten uns überzeugen, dass der ziemlich dicht sein kann und voll verschiedenster Pflanzen und großer Bäume. Ein Stück weiter zeigte uns Thanh wieder eine Frucht, die wir (zumindest so) nicht kannten. Es handelte sich um die Cashewnuss und wir bekamen eine kurze Einführung, wie die weitere Herstellung abläuft.
Später fuhren wir an einem Staudamm vorbei und Thanh ereiferte sich, uns die Nachteile der vietnamesischen Energiepolitik nahe zu bringen. Momentan wird in Vietnam auf Wasserkraft gesetzt. Dabei wird dem Dschungel sehr viel Lebensraum genommen, Flusslandschaften trocknen aus und in der Regenzeit wird so kurzfristig überflutet, dass sich nicht alle Menschen rechtzeitig in Sicherheit bringen können.
An einer nächsten Plantage konnten wir uns von dem leckeren Geschmack der Passions Frucht überzeugen, bevor es zu Mittag wieder ein landestypisches Essen gab: Hot Pot mit einem besonderen Fisch. Es wird ein Topf mit Suppe auf einen Gasbrenner in die Mitte des Tisches gestellt und dann werden frische Zutaten (auch der Fisch) zubereitet. Es war richtig lecker!
Auf dem Weg zu einem Dorf der H'Mong konnten wir sehen, wie ein Schlangenjäger gerade eine Cobra gefangen hatte. Wir waren ganz froh, dass sie nicht uns über den Weg gelaufen ist. Die MinderheitS der H'Mong kommt ursprünglich aus dem Norden Vietnams und hat sich hier im zentralen Hochland niedergelassen. Wir besuchten eine Familie in ihrem einfachen Haus. Die H'Mong führen hier ein sehr einfaches Leben und ernähren sich von dem, was sie selbst anbauen. Auf der Fahrt konnten wir immer wieder die atemberaubende Landschaft geniessen. Langsam wurde es jedoch richtig stürmisch und das Motorradfahren wurde etwas unangenehmer. Seit 66 Tagen hatten wir keinen Regen und immer sehr schönes Wetter. Es kam wie es kommen musste und die Wolken zogen immer mehr zu. Bevor es richtig anfing zu regnen, konnten wir noch schnell in Regenkleidung schlüpfen. Unser Gepäck war sowieso schon wasserdicht eingepackt und dann ging es richtig los. Das letzte Stück auf dem ehemaligen Ho Chi Minh Pfad bis zu unserem Hotel war dann richtig verregnet. Der Ho Chi Minh Pfad, der im Vietnamkrieg als Transportweg diente, wurde später zu größeren Strassen ausgebaut und ist auch heute noch eine wichtige Verkehrsader durch das Hochland. Wir schossen nur ganz kurz ein Foto der Gedenktafel, die an der Stelle steht, wo sich damals die Nord- und Südtruppen getroffen hatten. Dann kamen wir endlich im Hotel an und waren froh, in trockene Sachen zu schlüpfen. Thanh gab uns noch eine kurze Geschichtsstunde zu den drei Ho Chi Minh Pfaden und führte uns danach zu den Reiswein-Kuriositäten des Hotelbesitzers. Wir hatten ja schon eingelegte Kräuter, Geckos und Schlangen gesehen, aber hier standen auch Flaschen mit Bienen, Vögeln und sogar Primaten (zumindest Teile davon).
Beim Abendessen verfolgten wir gebannt im Fernsehen den Wetterbericht. Dieser versprach für die kommenden Tage besseres Wetter (und er sollte Recht behalten).  

Zu Gast bei den H'Mong

Hot Pot

In Regenkleidung vor einer Ho Chi Minh Pfad Gedenktafel

In Reiswein eingelegte Primaten

Schule im K'Ho Dorf


Dienstag, 26. Februar 2013

Dalat Easy Rider Club

Nach unserem kurzen Strandaufenthalt ging es jetzt mit dem Bus ins zentrale Hochland auf ungefähr 1500 Meter nach Dalat. Wir recherchierten, was man hier am besten anstellen kann und haben immer wieder von den Easy Riders gelesen. Alle lobten diesen Motorrad Club für dessen sensationelle Touren über das ganze Land.
Wir standen der Sache anfangs eher skeptisch gegenüber, da wir nicht unbedingt bei jemandem auf dem Motorrad durch die Gegend fahren wollten. Trotzdem waren wir irgendwie neugierig und schon bei der Ankunft sprach uns jemand von dem Club an. Mittlerweile neugierig genug liessen wir uns von zwei Easy Ridern inklusive Gepäck zum Hotel bringen – eine kostenlose Probefahrt sozusagen.
Am Nachmittag besuchten wir den Easy Rider Club und - um es kurz zu machen - wir buchten eine Viertagestour durch das Hochland von Dalat nach Nah Trang.
Tags darauf gegen acht Uhr begrüßten wir unsere beiden Easy Rider, die sogleich unsere Rucksäcke auf ihren Motorrädern befestigten. Dann ging es auch schon los und der erste Tag hatte es in sich. Wir besuchten den größten Tempel von Dalat und bekamen eine kurze Einführung in die religiöse Geschichte von Vietnam. Anschließend fuhren wir zu Blumenplantagen mit riesigen Gewächshäusern und weiter ging's zu Kaffeeplantagen, wo wir alles über den Anbau und die Herstellung von Kaffee erfuhren. Kurz darauf stoppten wir an einer kleinen Wieselfarm, wo der berühmte Wieselkaffee produziert wird. Hier fressen die Wiesel die Kaffeebohnen und einige Stunden später kommt der Kaffee auf natürlichem Wege wieder zum Vorschein. Dieser ist dann sozusagen veredelt und soll ganz besonders sein. Wir probierten natürlich ein Tässchen – naja, er war ok, aber wir sind uns nicht sicher, ob man dafür mehr Geld ausgeben muss. Da hier auch Reisschnaps gebrannt wurde („Happy Water“), gab es natürlich auch davon eine Kostprobe.
Weiter ging es zu einer Familie, die Seidenraupen züchtete, sowie zu einer Seidenfabrik und so sahen wie den Prozess von der Seidenraupe bis zum Seidentuch. Wir konnten sogar eine Raupe probieren, die auf einem Heisswasserrohr „gekocht“ wurde. Nachdem wir einen kurzen Spaziergang zu den Elefantenwasserfällen unternommen hatten, gab es typisch vietnamesisches Essen (Reis und viele kleine Teller mit Gemüse, Fleisch und Fisch). Frisch gestärkt fuhren wir zu einem K'Ho Dorf und durften einen Blick in die Schule werfen, in der gerade der Nachmittagsunterricht anfing. Beim nächsten Halt konnten wir Schreiner bewundern, die aus Baumwurzeln wahre Kunstwerke schnitzten und später lernten wir, wie Reisnudeln hergestellt werden. Zum Schluss besuchten wir noch eine Teefabrik. Im Örtchen Bao Loc verbrachten wir die erste Nacht und der Tag endete mit einen gemeinsamen Abendessen.
Schon der erste Tag war sensationell. Wir fühlten uns mit unseren Fahrern auf den Motorrädern sehr sicher und Thanh, Andrea's Fahrer, hat uns den ganzen Tag sehr viel erklärt und gezeigt. Schon am Mittag hatten wir die Hauptstrasse verlassen und weit und breit waren wir die einzigen Touristen. Das schöne war auch, das Thanh fast alle Stopps spontan ausgewählt hat und einfach freundlich bei den Familien gefragt hat, ob er mit uns auf's Feld gehen darf, um uns z.B. die Kaffeeherstellung zu erklären. Ein paarmal konnten wir dabei auch einen Blick in das Haus der Familien werfen. Jetzt waren wir auf den nächsten Tag gespannt...

Andreas mit einem buddhist. Einhorn

Herstellung von Seide

Schule in einem K-Ho Dorf

Abendessen mit unseren Fahrern

Montag, 25. Februar 2013

Mui Ne – Ein Paradies für Surfer


Der Strand von Mui Ne machte bei unserer Ankunft einen guten Eindruck. Wir bezogen gleich unser Hostel und gingen direkt auf die Terrasse am Meer. Sofort fielen uns bestimmt um die hundert Kite Surfer auf, die bei recht kräftigem Wind ihr Können unter Beweis stellten. Mui Ne ist ein Surfer Hot Spot, an dem fast das ganze Jahr günstige Windbedingungen herrschen. Der Strand ist mehrere Kilometer lang und eine Menge Hotels, Restaurants und Surfschulen haben sich hier angesiedelt. Es ist übrigens ziemlich auffällig, wie viele russische Touristen hier unterwegs sind. Viele Restaurants und Hotels sind auch russisch beschriftet.
Unser Hostel hatte selbst keinen Sandstrand, sondern eine Steinterrasse, von der man über eine Treppe ins Meer kommt. Andrea träumte zwar immer von einem Strandbungalow, aber wir hatten echt nix gefunden, was annähernd im Budget gewesen wäre. Den ersten Strandtag verbrachten wir oben auf der Steinterrasse und machten gar nichts ausser Lesen, Kitesurfer beobachten und abends noch ein bisschen Recherchieren zwecks weiterer Planung. Gleich rechts von unserem Hotel fing der richtige Strand an (wir waren also zumindest fast am Strand) und am nächsten Tag machten wir einen langen Strandspaziergang und stürzten uns danach in die Wellen. Das hat wirklich Spaß gemacht, weil die Wellen nicht zu hoch und nicht zu niedrig waren – perfekt! Für den Nachmittag hatten wir uns bei einer Tour des Hostels angemeldet und fuhren zu sechst mit einem alten Jeep in der näheren Umgebung umher. Zuerst ging es zu den Fairy Springs, eine Art kleiner Canyon; danach besuchten wir die weißen Dünen und und zum Sonnenuntergang die roten Dünen. Zum Schluss hielten wir noch am Fischerhafen, aber da es schon langsam dunkel wurde, kamen die bunten Farben der Fischerboote leider fast nicht mehr zur Geltung. Fazit dazu: die Umgebung anzuschauen lohnt sich auf jeden Fall, man sollte die Tour aber nicht bei unserem Hostel buchen. Dann ging's nochmal in die super gemütliche Surfer-Bar und -Lounge gleich nebenan, die für die zweieinhalb Tage unsere Stammkneipe geworden war - nicht zuletzt, weil man den Kitesurfern so schön zuschauen konnte - bevor wir im klapprigen Bus nach Dalat weiterfuhren.

Kitesurfer

Strandspaziergang

Fischerdorf