Donnerstag, 31. Januar 2013

4000 Islands


Auf Si Phan Don ticken die Uhren noch anders. Ganz im Süden von Laos ist der Mekong zumindest in der Regenzeit am breitesten auf seiner Reise von Tibet ins Südchinesische Meer. In der Trockenzeit ist der Wasserpegel natürlich viel niedriger und es treten viele kleine Inseln hervor. Daher der Name 4000 Islands... obwohl das bisher bestimmt noch niemand nachgezählt hat (wir übrigens auch nicht). Wir entschieden uns für die Inseln Don Det und Don Khon, welche mit einer kleinen Brücke miteinander verbunden sind. Da auf Don Det die Backpackerszene schon richtig angekommen ist und die Post abgeht, suchten wir unser Guesthouse auf Don Khon – weil Backpackers hatten wir in Vang Vieng schon, jetzt sollte es ein bisschen ursprünglicher sein. Hier ist die Dichte von Hostels und Restaurants geringer und es war eine gute und entspannte Mischung aus Einheimischen und Touristen.
Die Tage auf Don Khon nutzten wir eher zum Entspannen. Obwohl man hier alles mit dem Fahrrad erreichen und besichtigen kann, entschieden wir uns für ein Motorroller. Hier konnte Andreas zwei Tage lang seine Fahrkünste unter Beweis stellen, während Andrea auf dem Rücksitz zittern musste. Aber bei ca. 36 Grad Temperatur wollten wir uns so wenig wie möglich bewegen und schon gar nicht in die Pedale treten. Wir schauten uns einen kleinen Tempel, einen Wasserfall und einen kleinen Strand an, machten einen Abstecher nach Don Det und fuhren zum Hafen am anderen Ende der Insel zum Delphine beobachten. Hier leben die sogenannten Irrwaddy Delphine und bei unserer einstündigen Bootstour konnten wir sogar ein paar sehen. Ansonsten verbrachten wir viel Zeit in der Hängematte und machten keinen Finger krumm. Don Khon ist wirklich einen Besuch wert und ein schönes Plätzchen zum Nichtstun.

Aussicht von unserem Zimmer

Anführer des berüchtigten Bikeclub  MC Roller

Dienstag, 29. Januar 2013

Im Schlafbus zu den 4000 Islands


Unser Bus sollte 20:30 Uhr vom Süd-Busbahnhof in Vientiane starten. Dieser ist ungefähr zehn Kilometer entfernt und ein kleiner Sammelbus sollte uns 19 Uhr von unserem Hotel abholen. Ziemlich pünktlich stand der kleine offene Transporter mit den gewohnten Sitzbänken auf dem Ladeabteil da. Unser Gepäck wurde auf das Dach befördert und wir waren die ersten Passagiere. Zwei Minuten später stiegen zwei Schweizer und zwei Österreicher ein, welche das gleiche Ziel hatten. Nur 200 Meter später sollten sie wieder aussteigen, um auf ein weiteren Transporter zu warten. Wir blieben sitzen und sammelten jetzt Stück für Stück Passagiere ein. Nach ungefähr einer Stunde waren wir immerhin schon zu neunt und wir staunten nicht schlecht als wir wieder genau an der Stelle waren, wo wir eingestiegen sind. Wir waren unserem Ziel also noch kein Stück näher gekommen und machten uns bald Sorgen, ob wir unseren Bus noch schaffen würden. Jetzt ging es langsam stadtauswärts und wir sammelten vier weitere Fahrgäste ein; es wurde übrigens zu allen gesagt, dass sie um sieben abgeholt werden. Um 20:35 Uhr kamen wir letztendlich am Busbahnhof an und als erstes sahen wir die Schweizer und Österreicher wieder, welche am Anfang bei uns ein- und wieder ausgestiegen waren. So läuft das hier! :)
Jetzt waren wir gespannt, wie der Schlafbus wohl von innen aussehen würde. Wir hatten schon einige Geschichten gehört und eine Aussage kam immer wieder - der Platz ist für Europäer nicht ausreichend! Unsere Platznummer 27 und 28 waren im oberen Deck und als wir in den Bus stiegen kam erstmal ein kurzer Kälteschock. Die Klimaanlage lief schon auf Hochtouren. Um zu den Plätzen zu kommen muss man gebückt durch den Gang laufen; links und rechts waren Abteile mit Wänden abgetrennt. Darin lag jeweils eine „Matratze“ und sogar je zwei Kopfkissen und Decken. Von der Größe hätten wir es uns fast noch kleiner vorgestellt und irgendwie passten wir da beide rein – am besten in Löffelchenstellung. Wenn man hier allerdings alleine reist ist es spannend, neben wem man landet und die Nacht kann entsprechend (un)angenehm werden. Zehn Minuten später ging es auch schon los und die meisten versuchten auch gleich zu schlafen. Nach ein bisschen Plaudern mit unseren Bettnachbarn versuchten wir auch unser Glück und legten uns hin. Überraschender Weise konnte man doch hin und wieder etwas schlafen und die befürchtete See- bzw. Buskrankheit blieb aus. Etwas problematischer wurde es nur für Andreas als der Fahrer wechselte, da der neue Fahrer etwas flotter unterwegs war und der „Seegang“ entsprechend stärker wurde. Pünktlich halb sieben Uhr morgens waren wir in Pakse, wo wir gleich von Tuk Tuk Fahrern im Bus überfallen wurden; sie machen echt ein Wettrennen, wer als erster den Gang hinter rennt. Schnell verloren sie das Interesse an uns, da wir weiter Richtung Süden fuhren und schon ein Ticket besaßen. In Pakse warteten wir ungefähr drei Stunden auf die Weiterfahrt und es war das typisch laotische Chaos ehe wir weiterfahren konnten. Sie versuchten uns noch zwei Plastikstühle im Mittelgang eines vollen Minibusses anzudrehen, aber die ignorierten wir erfolgreich und saßen kurz darauf in einem anderen Minibus, der uns zur Fähre auf unsere Insel Don Khon brachte. Dann noch etwas Boot fahren und wir waren gegen 13 Uhr in unserem Hotel; das war nur drei Stunden später als geplant. Etwas müde und ziemlich hungrig (weil das Essen, das bei der Busfahrt dabei sein sollte dann doch nicht dabei war) checkten wir ein und ging zum nächstbesten Restaurant...

im Schlafbus

Endlich am Ziel...es gibt "sticky rice"!

Montag, 28. Januar 2013

Vientiane Capital

Von Vang Vieng brauchte der Bus etwa vier Stunden in die Hauptstadt. Um die Provinz Vientiane von der Hauptstadt zu unterscheiden, benutzt man häufig Vientiane Capital als Namen. Laut vielen Reiseführern hat Vientiane touristisch nicht allzu viel zu bieten und die Stadt kann man an einem Tag besichtigen. Gegen Mittag kamen wir an und entschlossen uns daher, nur eine Nacht zu bleiben und am nächsten Abend mit dem Nachtbus Richtung Süden aufzubrechen. Im Zentrum suchten wir uns ein Zimmer und besorgten uns gleich das Ticket für den Bus. Den Rest des Tages spazierten wir durch die Innenstadt und am Mekong entlang. Im Full Moon, einem kleinen netten Restaurant, gab es dann Chicken Sandwich mit Pommes und wir genehmigten uns sogar noch einen Cappuccino bevor es auf den Markt an der Mekong Promenade ging.
Am nächsten Tag suchten wir uns einen Tuk Tuk Fahrer, der uns an drei verschiedene Stationen bringen sollte. Als erstes ging es zum Patuxai – Vientiane`s Replikat des Arc de Triomphe; der offiziele Name lautet „Victory Monument“. Klettert man die Stufen hinauf hat meine eine ordentliche Aussicht auf Vientiane. Danach fuhr uns der Fahrer zum Pha Tat Luang, dem wichtigsten nationalen Monuments in Laos. Es ist das Symbol für die Buddhistische Religion und der Souveränität von Laos.
Unsere letzte Station für den Tag hatte einen ganz anderen Hintergrund. Schätzungsweise 260 Millionen sogenannter „sub munition bombies“ wurden zwischen 1964 und 1973 über Laos abgeworfen – obwohl das Land offiziell neutral war. Über 70 Millionen explodierten nicht und stellen bis heute eine riesige Gefahr dar. Ein Problem ist auch, dass der Verkauf des Metalls zur Einnahmequellen vieler Familien geworden ist, so dass aktiv nach Bomben gesucht wird, oder dass Kinder über die Gefährlichkeit der Bomben nicht aufgeklärt werden. Entsprechend viele Opfer fordern diese Bomben auch heute noch und es wird viel Aufwand betrieben, dieses Problem in den Griff zu bekommen. Wir besuchten an diesem Tag das COPE Center, einer nicht kommerziellen Organisation, welche die Opfer der UXO („unexploded ordnance“) unterstützt. Seit 1992 bietet das COPE ein medizinische Hilfs- und Trainingsprogramm für Einheimische zur Herstellung von Prothesen und entsprechenden Rehabilitationsmöglichkeiten. Im Center gibt es eine gut gemachte Ausstellung und Dokumentationsfilme, welche wirklich sehr interessant zugleich jedoch auch bedrückend sind. Wir schauten einen Film über die Ausbildung von „Bombenentschärfern“ an. Um das Projekt zu unterstützen kann man hier Spenden oder einfach etwas im Souvenirshop kaufen, was wir auch machen.
Am Nachmittag waren wir zurück von unserer Tour und warteten auf unseren Bus, der uns 19 Uhr abholen sollte.

Pha Tat Luang

Drachentöter

im Cope Visitor Center

Samstag, 26. Januar 2013

Vang Vieng – Chill Out Town


Unser nächstes Ziel war Vang Vieng, die kleine Stadt, an der sich die Geister scheiden. Die Touristenhochburg, bekannt durch das Tubing, in der jeden Abend die Post abgeht, oder Naturparadies, das zum Erholen einlädt. Die einen hassen es, die anderen lieben es. Wir haben uns auf jeden Fall Tickets für den Bus dorthin besorgt und sind gegen acht Uhr morgens aufgebrochen. Für die vielleicht 200 km brauchten wir ca. 7 Stunden, da es mitten durch die Berge über eine enge Straße ging. Nach einer Stunde gab es das erste Opfer, das direkt hinter uns zum Glück eine Tüte bereit hatte... es ging ihr nicht wirklich gut. Alle anderen hielten jedoch durch, brauchten die vorab ausgeteilten Kotztüten nicht und wurden dafür mit einer fantastischen Landschaft entschädigt. Die Berge sind an die 2000 Meter hoch und mit dichtem Dschungel bewachsen. Denkt man sich die Strommasten weg, ganz und gar idyllisch.
In Vang Vieng ist es wirklich leicht, ein gutes und günstiges Zimmer zu finden. Ziemlich schnell hatten wir uns entschieden und sind gleich zum Essen aufgebrochen. Eine Chill out Bar direkt über dem Fluss - ohne Stühle, sondern mit Ecken zum Liegen und Relaxen. Das Essen ist eher Western Style und tut uns zur Abwechslung ganz gut.
Am nächsten Tag ging es für einen halben Tag mit dem Mountainbike in die nähere Umgebung. Wir treffen ein Pärchen aus dem Bus, das die bessere Wahl getroffen hat: ein Motorrad :) Erstes Ziel war die Blaue Lagune, die zum Baden sehr beliebt ist und wo es nachmittags ordentlich voll wird. Der Name verspricht (zumindest jetzt in der Trockenzeit) etwas mehr als es ist, aber das Wasser ist wirklich schön türkis. Von dort aus gelangt man zu einer der vielen Höhlen (Poukham Cave). Wir klettern zum Eingang hoch und sind überrascht, wie gross das Gewölbe ist. Ein Buddha darf natürlich auch nicht fehlen. Man darf beliebig herumklettern, aber wir begnügen uns mit dem vorderen Teil – wir haben noch mehr vor.
Auf halben Weg Richtung Vang Vieng machen wir an einem Berg (Pha ngern) halt. Nachdem eine Gruppe Jungs abkassiert hat (alles kostet Eintritt, aber nicht viel), klettern wir heute das zweite Mal einen steilen Pfad hoch. Angesichts der Hitze war das echt anstrengend, aber für die Aussicht hat sich der Aufwand gelohnt. Außerdem lernen wir ein neues Spiel kennen, das die Jungs spielten: man legt ein paar zusammengerollte Geldscheine unter einen Stock oder Stein, geht ein Stück weg und wer mit seinem Schuh das Bündel trifft, dem gehört's.
Abends besorgten wir noch ein Busticket für die Fahrt nach Vientiane am nächsten Tag und legten uns wieder ganz entspannt in ein Restaurant am Fluss. Wir empfanden die „Partyszene“ jetzt nicht als so anstrengend. Sicher gibt es hier in der „Hauptstrasse“ fast mehr Backpackers als Einheimische, aber die waren recht friedlich und die Landschaft hat wirklich einiges zu bieten. Zum relaxen findet man hier auch ein paar nette Plätzchen. Man kann sich aussuchen, wie man die Stadt erleben möchte. Wir bereuen es nicht, hier einen Stopp gemacht zu haben.

mit dem Mountainbike unterwegs

Aussicht vom Pha ngern

Donnerstag, 24. Januar 2013

Abstimmen bitte!

Eure Meinung ist gefragt. Siehe rechts (bitte nur eine Stimme pro Person abgeben)!
Gerne könnt ihr hier als Kommentar schreiben, warum ihr so gevotet habt. Das wäre interessant für uns.

Dienstag, 22. Januar 2013

Durch den Dschungel


Morgens um 8.30 Uhr standen wir vor dem White Elephant Büro. Wir gaben unsere großen Rucksäcke ab und hatten alles nötige für die nächsten beiden Tage in unseren Tagesrucksäcken. Die Gruppe bestand aus zwei Guides, drei Iren, einem Holländer, einer Schweizerin und uns. Mit einem Truck ging es zuerst 45 Minuten aus Luang Prabang heraus Richtung Wildnis. Während der Fahrt gab es Frühstück... zumindest wollte es mal eins werden. In der Tüte war ein Joghurt, ein wenig „sticky rice“, eine Banane, eine Mandarine und noch ein paar andere Früchte, deren Namen uns nicht bekannt sind. Auf jeden Fall konnte man gar nicht so schnell essen, wie es auch schon wieder verdaut war.
Dann bekam jeder drei Liter Wasser, einen Schlafsack und etwas Obst. Damit war der Rucksack mehr als voll und auch ziemlich schwer.
An einem Fluss angekommen, setzten wir in einem kleinen wackeligen Boot über und starteten unsere Wanderung. Zuerst ging es eine Weile über (momentan trockene) Reisfelder bevor wir in den schattigen Dschungel kamen. Nach ca. einer Stunde hatten wir ein kleines Dorf erreicht, wo die Kinder ihren Spass mit uns hatten. Eine weitere Stunde später machten wir an einem kleinen See Rast und es gab Reis mit Gemüse zum Mittagessen. Wieder galt das Interesse der Kinder den Fremden und furchtbar beliebt waren die ersten leeren Wasserflaschen.
Weiter ging es durch den Dschungel und es gab einige Steigungen zu absolvieren. Insgesamt mussten wir schätzungsweise 800-900 Höhenmeter überwinden und es gab immer wieder eine fantastische Aussicht auf die umliegende Landschaft. Pünktlich zum frühen Nachmittag verliessen wir den Dschungel und die Büsche boten kaum noch Schatten. Es war richtig heiß und unser Guide schlug ein hohes Tempo an; so schnell sind wir noch nie „gewandert“. Gegen 15.30 Uhr erreichten wir unser Dorf für die Nacht und selbst die Guides waren überrascht, dass wir so zeitig da waren.
Jetzt wurde erstmal geduscht (mit kalten Wasser und einer Schüssel) und ausgeruht, bevor wir ein bisschen durch das Dorf spazierten. Wir waren zu Gast bei einer Familie mit drei Bambushütten. Eine davon war der Wohn- und Schlafbereich der Familie. Die zweite war der Schlafbereich für uns und die letzte war die Küche. Dort bereitete unser Guide das Abendessen vor, was recht gut und auch sehr üppig war. Mit der Familie hatten wir leider weniger Kontakt und auch die Kinder in diesem Dorf waren weniger neugierig; Fremde sind hier halt nix neues mehr, das war ein bisschen schade.
Den Abend verbrachten wir sehr gemütlich am Lagerfeuer und es war interessant zu hören, was jeder bisher schon erlebt und gesehen hatte.
Die Nacht war kalt und nicht unbedingt bequem, aber da alle recht kaputt waren, konnte man doch ein paar Stunden schlafen. Am nächsten morgen gab es Frühstück bevor wir nochmal eine Stunde Richtung Fluss wanderten. Dann ging es mit Kajaks auf den Fluss. Nach ca. zehn Minuten machten wir an einem Wasserfall halt. Nach dem Lunch konnte wer wollte auf Elefanten reiten oder mit ihnen baden, aber so etwas in der Art hatten wir ja schon und so boten wir uns als Fotografen für die anderen an. Zurück im Kajak hatten wir langsam die Technik raus und kamen ganz gut zurecht. Ungefähr zwei Stunden ging es flussabwärts und hin und wieder gab es auch ein paar kleinere Stromschnellen zu meistern.
Nachmittags waren wir wieder zurück in Luang Prabang. Auch wenn nach der Tour der ein oder andere Muskel etwas streikte, hat es uns sehr viel Spass gemacht. Jetzt werden wir erstmal einen Tag richtig faul sein und uns vielleicht eine Massage gönnen.

Aussicht aus dem Dschungel

Kinder in einem Bergdorf

Unterwegs mit dem Kajak

Samstag, 19. Januar 2013

Lazy in Luang Prabang


Die nächsten zwei Tage verbrachten wir ganz entspannt in Luang Prabang. Wir besichtigten das Zentrum mit einigen Pagoden. Abends waren wir immer auf dem Nachtmarkt unterwegs. Andrea könnte hier alles kaufen und bekommt gar nicht genug, aber man muss ja alles herum tragen, also schauen wir nur – das Gute daran ist, dass man zwangsläufig ganz sparsam ist. In einigen Restaurants liessen wir es uns richtig gut gehen mit Pizza oder sogar Burger (das ist mal richtig lecker nach soviel Reis) und an einem Nachmittag gab es sogar Kaffe und Kuchen. Die Stadt ist sehr schön und gemütlich. Einfach in ein Restaurant an den Mekong setzen und die Seele baumeln lassen. Zum Morgengrauen haben wir uns angesehen, wie die Mönche ihren morgendlichen Rundgang zum Almosensammeln (Essen) machten. Leider dachten sich das Hunderte von anderen Touristen auch und daher lohnt sich das unserer Meinung nicht; es ist ein bisschen zur Fotosession verkommen und die Touristen sind mitunter aufdringlich. Viel schöner ist es, wenn man draussen frühstückt und zufällig ein paar Mönche beim Almosensammeln sieht.
Ein bisschen mussten wir auch noch organisieren, wollten wir doch auch die Umgebung etwas kennenlernen. Wir buchten eine zweitägige Trekking- und Kayak-Tour mit Übernachtung in einem Bergdorf.
Des weiteren sind wir momentan am Überlegen, wie wir unsere Tour fortsetzen. Eigentlich waren wir froh, am Tet (dem Neujahrsfest) in Vietnam zu sein. Wie sich aber mehr und mehr herausstellt, sind Transportmittel und Hotelzimmer fast komplett ausgebucht und wahnsinnig teuer. Daher überlegen wir gerade, unsere Tour abzuändern. Entweder werden wir Vietnam erst Mitte Februar anschauen, müssen dann aber irgendwie von Hanoi Richtung Süden fliegen. Oder wir lassen Vietnam sogar ganz ausfallen und nehmen uns mehr Zeit für Kambodscha, Südthailand und Malaysia. Noch ist's nicht ausgereift - mal sehen ob uns auf unserer Wanderung morgen ein Licht aufgehen wird.


Tempel in Luang Prabang

Night market

Slow Boat to Luang Prabang


Jetzt waren wir auf Laos gespannt. Wir fuhren mit einem Minibus Richtung Grenze zwischen Thailand und Laos. Unterwegs konnten wir noch einen weißen Tempel besichtigen. Der sah mal ganz anders aus, wie aus Zuckerguss. Weiter ging es nach Chiang Khong, der thailändischen Grenzstadt. Hier übernachteten wir in einen kleinen Hotel, in dem es am Abend noch (thailändisches) Karaoke gab. Am nächsten Morgen wurden wir auf einen kleinen Lieferwagen verfrachtet und zur Grenze gefahren. Erst mussten wir aus Thailand ausreisen und mit einem kleinen Boot über den Mekong nach Laos fahren. Als nächstes stand die Einreise nach Laos an, die sich ewig hinzog. Endlich hatten wir das Visum für 30$ pro Person und waren in Laos. Unser nächstes Ziel war Luang Prabang, die alte Hauptsatdt des Landes. Dorthin wollten wir mit einem sogenannten Slow Boat, was zwei Tage auf dem Mekong für diese Strecke benötigt. Gegen Mittag ging es stromabwärts; das war ca. anderthalb Stunden später als angesagt und jetzt wussten wir auch, warum man sagt, dass man in Laos nochmal einen Gang herunterschalten soll. Das Boot war zwar ziemlich voll, aber die Sitze bequemer als erwartet und der Mekong bot uns eine wirklich fantastische Landschaft und Aussicht. Auf halbem Weg übernachteten wir in Pakbeng und am Ende des zweiten Tages kamen wir in Luang Prabang an. Unser Guesthouse war nur fünf Minuten von der Anlegestelle entfernt und liegt mitten im Zentrum, das ist mal schön.

Slow Boat

Auf dem Mekong

Mittwoch, 16. Januar 2013

Insektenkunde


Elefantenpopel


Nachdem wir zwei Tage auf der faulen Haut gelegen haben und etwas das Zentrum von Chiang Mai erkundet hatten, gab es für die folgenden zwei Tage wieder ein Programm. An einem Tag ging es zum Doi Inthanon National Park. Neben Wasserfällen, Hill Tribes und einem Markt befindet sich hier der höchste Berg Thailands. Das war auch unser eigentliches Ziel, einmal dort stehen und die Aussicht geniessen. Die Wasserfälle und der Hill Tribe waren nichts besonderes. Nach dem Mittagessen ging es auf ca. 2550 Meter wieder über einige Serpentinen. Noch 5 Minuten laufen und wir waren am Ziel. Was sollen wir sagen... wir standen mitten im Dschungel und vor uns war ein Stein, der eben diesen höchsten Punkt Thailands markierte. Keine Aussicht oder irgendetwas anderes interessantes weit und breit. Ein bisschen enttäuscht standen wir da und dachten an die armen Schweine, die hier hoch wandern oder radeln (und nicht wie wir mit dem Auto kamen), um eigentlich nichts zu sehen. Auf dem Rückweg machten wir noch an zwei Pagoden halt, die wenigstens einen kleinen Ausblick gewährten, aber alles in allem braucht man diese Tour nicht unbedingt zu machen.
Am nächsten Tag standen verschiedene Aktivitäten auf dem Programm. Zuerst ging es auf Jumbos Rücken durch die Pampa. Natürlich erwischten wir einen Sitz, der etwas schief auf dem Rücken befestigt war und wir entsprechend zu kämpfen hatten, nicht herunter zu fallen. So ein Elefant frisst ca. 120 Kilogramm am Tag und unterwegs konnten wir immer wieder Bananen für unser Transportmittel kaufen. Das Dumme ist, hat man einmal angefangen zu füttern wollen sie immer mehr. Ständig kam der Rüssel zu uns hoch und forderte Nachschub. Dabei schnaufte er immer wieder ordentlich aus und was neben dem Gestank so alles heraus kam war sehr appetitlich. Andrea bekam eine Menge Elefantenpopel ab und war von oben bis unten dekoriert. Ab dann weigerte sie sich, noch eine Banane zu kaufen.
Danach ging es wieder zu einem Hill Tribe (die Karen) bevor wir ca. 45 Minuten zu einem Wasserfall wanderten. Naja, ein kleiner Wasserfall hat. Später gab es eine Stärkung und es stand Bamboo Rafting auf dem Programm. Es ging auf ein schmales Floss aus Bambus den Fluss hinunter. Eigentlich eine ganz entspannte und schöne Fahrt durch den Wald. Die heutige Tour war auf jeden Fall besser als die am Vortag.
PS: Unser Tip: Warten bis die Elefantenpopel getrocknet sind, dann lassen sich gut aus der Kleidung bürsten ;)

Karen people

Hunger!

Sonntag, 13. Januar 2013

Zurück in Thailand


Von Yangon ging es mit BaganAir nach Chiang Mai in Thailand. Die Flugangst von Andreas ist mittlerweile ja bestimmt bekannt. Diesmal wurde es jedoch besonders spannend. Mit einer über 20 Jahre alten Fokker sollte es nach Thailand gehen. Ein Tag vor Abflug erfuhren wir, dass eine Fokker der Airline am 25.12 in der Nähe des Inle Lake einen Crash hatte. Ob Pilotenfehler oder Defekt ist noch unbekannt, jedoch landete das Flugzeug auf einer Straße und brannte danach komplett aus. Ein Wunder das nur ein Passagier und ein Mopedfahrer auf der Straße ums Leben kamen. Nichtsdestotrotz läuteten bei Andreas die Alarmglocken und das Vertrauen war dahin. Als wir am Flughafen in Yangon ankamen und in eine kleine Propellermaschine einstiegen wussten wir, dass es sich bei dem Crash eigentlich um unserer Maschine handelte. Entsprechend ungeniessbar war Andreas auch bis wir dann doch sicher in Chiang Mai landeten.
Am Abend sassen wir dann ganz entspannt bei einem Chang Bier in der Bar unseres Hostels mit sehr guter Live Musik. Am nächsten Tag erkundeten wir etwas Chiang Mai – es macht einen ganz sympathischen Eindruck - und überlegten, wie wir jetzt am besten nach Laos weiterkommen und was wir hier noch machen. Wir buchten eine Tour zum Doi Inthanon National Park, in dem sich der höchste Berg Thailands befindet, sowie eine Trekkingtour mit der üblichen Elefantensafari.
Am 15. Januar werden wir dann wahrscheinlich Richtung Laos aufbrechen. Morgen werden wir aber erstmal noch einen Tag entspannen und nicht viel tun: very Lazy in Chiang Mai.

Hotelbar in Chiang Mai

Schüler beim Sportunterricht

Auf Wiedersehen in Myanmar


Jetzt war es soweit, sich von Myanmar zu verabschieden. Wir hatten 17 Tage Zeit, das Land kennenzulernen und es war eine wunderbare Zeit. Dieses Land ist so beeindruckend und faszinierend, dass wir hier gerne zurückkehren werden. Beeindruckende Orte und äußerst liebenswerte Menschen haben wir hier gesehen und getroffen. Der Tourismus steckt in den Kinderschuhen und so ist das Land noch ursprünglich und unverfälscht. Die Bevölkerung hat größten Teils kaum Ausländer gesehen und begegnen einem mit Interesse und Freundlichkeit, vor allem sobald man aus den Städten raus kommt. Nur in den Touristenzentren wie Bagan, Mandalay oder Inle Lake hat man die typischen Touristenjäger, die einem Ihre Waren verkaufen wollen, oder bettelnde Kinder. Diese sind aber sehr viel weniger als z.B. in Thailand und auch nicht aufdringlich.
Da das Land auf den einsetzenden Tourismus noch nicht eingestellt ist, wird der Platz in den Hotels entsprechend knapp. Es war nicht immer einfach, ein Zimmer zu finden und die Hotelpreise sind für Asien sehr hoch. Während man in Thailand ein Doppelzimmer mit „hot water“ schon für 15 Dollar bekommt, muss man in Myanmar mindestens 30 Dollar oder mehr einplanen. Das Essen ist preislich in Ordnung und für 1,50 - 2 Euro findet man etwas. Myanmar Food ist preiswerter, aber man sollte etwas aufpassen, weil der europäische Magen das nicht unbedingt gewohnt ist. Was Preise angeht, gibt es grundsätzlich immer Preise für Locals und für Foreigner. Wenn man zusammen essen geht, dann gilt meist der Preis dessen, der bezahlt. Die Regierung greift natürlich in den Touristenzentren ordentlich ab. So muss man z.B. gleich 10 Dollar pro Person bezahlen, wenn man in das Gebiet von Bagan kommt. Gleiches gilt für andere beliebte Gebiete und auch in manchen Pagoden. In abgelegeneren Gegenden muss man sich zusätzlich einen Guide nehmen wie z.B. in Kakku. Da dieses Geld direkt an die Regierung geht, sollte man sich auch gut überlegen, ob man jede Pagode, die 10 Dollar kostet, unbedingt gesehen haben muss; in Bago befindet sich z.B. in der Nähe der bekannten Pagode (mit einem großen Lying Buddha), für die man 10 Dollar bezahlen muss, ein ähnlich großer Lying Buddha, den man kostenlos besichtigen kann. Die gleiche Frage sollte man sich bei der Hotelauswahl stellen. Es gibt Hotels, die direkt der Regierung oder Regierungsbeamten gehören. Um das Geld den Leuten (und nicht der Regierung) zukommen zu lassen, sollte man in anderen Hotels übernachten. Aber bitte aufpassen, es muss eine Lizenz für Foreigners haben. Die Regierung greift dann nochmal ab mit Gebühren fürs Fotografieren in manchen Pagoden und bei den Toiletten. Kein Witz! Also auch bei Toiletten auf die der Locals gehen. Es ist allerdings nicht immer ganz leicht, zu erkennen, was wem gehört, v.a. wenn man der Sprache nicht mächtig ist. Lonely Planet achtet da z.B. drauf.
Das Land ist zwar auf einen guten Weg in Richtung Demokratie, aber immer noch hat das Militär die Fäden in der Hand. Es gibt viele Einschränkungen und an jeder Ecke muss man als Tourist seinen Pass zeigen. Wir haben stets versucht regierungseigene und -freundliche Hotels und Restaurants zu vermeiden. Ziemlich absurd fanden wir auch die neue Hauptstadt. Während die Bevölkerung in Armut lebt, wurde hier aus dem nichts eine moderne Stadt für die Regierung gebaut. Riesige Strassen, moderne Gebäude und prächtige Villen, welche den Regierungsleuten vorbehalten sind. Diese Stadt hat nichts mit dem Rest des Landes zu tun und als wir daran vorbei gefahren sind, konnten wir nur mit dem Kopf schütteln.
Trotzdem glauben und hoffen wir, dass das Land die eingeschlagene Richtung beibehält und sich von der Militärregierung weiter befreien kann. Es wird sich wahrscheinlich in den nächsten Jahren viel tun im Land. Mit steigenden Touristenzahlen wird das Land wahrscheinlich auch etwas an Charme verlieren und sich an den anderen asiatischen Ländern angleichen. Aber wir haben die Hoffnung, dass es trotzdem ein besonderes Land bleibt.   

Burmese people

Burmese people

Donnerstag, 10. Januar 2013

Golden Rock


Bevor es zurück nach Yangon ging, besuchten wir als letzte Station Golden Rock. Auch hier war ein Rummel zum Unabhängigkeitstag und wir waren am Abend wieder mit von der Partie. Es gab leckeren Reis in Bambus mit Zucker, Sesam und Kokos. Ansonsten wurde an jeder Ecke gezockt und gewettet. Es gab ein Art Roulette mit Würfeln, bei dem es ordentlich zur Sache ging. Wir gingen aber lieber zum Büchsen werfen. Hier ging es nicht unbedingt darum, alle herunter zu werfen, sondern zu wetten, wie viele fallen bzw. stehen bleiben. Jeder darf wetten, sobald sich einer gefunden hat, der wirft. Das war diesmal Andreas. Am Anfang gewannen wir sogar ziemlich oft, aber wie es so ist, haben wir es zum Schluss wieder verloren. Normalerweise sind Wetten in Myanmar streng verboten, aber ab und zu wird auch mal ein Auge zu gedrückt.
Am nächsten Tag ging es früh morgens zum Busbahnhof. Die Busse sind kleine LKWs, die auf der Ladefläche Holzbalken als Bänke haben. Für Europäer viel zu wenig Platz und deshalb eher unangenehm zum Sitzen. Dann ging es los und ja, Andreas hatte die Hosen voll. Mit einem Affenzahn ging es auf ca. 700 Höhenmeter hinauf und wir freuten uns schon jetzt auf den Rückweg bergab.
Von der Zwischenstation ging es jetzt nochmal 45 Minuten steil bergauf bis wir den Golden Rock erreichten. Der Golden Rock ist eine Pilgerstätte mit seinem berühmten goldenen Felsen. Die Aussicht von dort ist sehr schön, ansonsten hat man neben einem großen golden Stein eine Menge Pilger und Touristen. Gerade Andreas ist sich nicht sicher, ob man das unbedingt gesehen haben muss. Da wir im nach hinein die LKW-Fahrt gut überstanden haben, würden wir die Fahrt fast als Highlight bezeichnen. Zumal es zurück doch etwas langsamer ging und man die Tour direkt geniessen konnte.
Zu Mittag ging es dann zurück nach Yangon. Die nächsten zwei Tage und Nächte werden wir hier etwas relaxen, bevor es am 10. Januar nacht Chiang Mai in Thailand geht.

Leckereien auf dem Rummel

Golden Rock

Dienstag, 8. Januar 2013

Zu Besuch bei Nelins Onkel

Langsam geht unsere Rundreise in Myanmar dem Ende zu. Heute ging es zurück nach Taungoo,
bevor es dann zu unserer letzten Station, dem Golden Rock gehen soll. Trotzdem wartete heute eine
kleine Überraschung auf uns. Nelin fragte uns, ob es für uns in Ordnung wäre, auf dem Weg einen
kleinen Abstecher zu machen und seinen Onkel zu besuchen. Wir waren natürlich einverstanden
und freuten uns über diese Einladung.
Auf dem Weg kamen wir an der neuen Hauptstadt Myanmars vorbei. Hier wurde eine neue und
moderne Stadt aus dem Nichts gezaubert - überhaupt nicht mit dem Rest des Landes zu vergleichen.
Moderne Gebäude, ein großes Einkaufszentrum, breite (zum Teil siebenspurige) neue Straßen, alles
sehr sauber, aber auf den ersten Blick fast menschenleer. Vielleicht später mehr dazu...
Am Nachmittag kamen wir dann im Dorf von Nelins Onkel an. Den Rest der Strecke über eine
Brücke mussten wir zu Fuß zurücklegen, da es noch keine geteerte Straße bis ins Dorf gibt. Es ist
wohl erst das zweite mal, dass hier Ausländer zu Besuch sind und entsprechend groß war die
Neugierde der Einheimischen. Diesmal waren eher wir die Attraktion und wurden von allen Seiten
betrachtet.
Im Haus von Nelins Onkel wurde groß aufgetischt und wir lernten die Gastfreundschaft der Leute
kennen. Die ganze Familie war da und immer mehr Nachbarn kamen, um die fremden Besucher zu
sehen. Zu Essen gab es für uns drei soviel, als wäre ein Bus angekommen und irgendwann musste
sogar Andreas kapitulieren. Für uns hatten sie sogar extra gebratene Nudeln gemacht (das
Standardgericht für Ausländer). Andrea kam trotzdem in den Genuss ein kleines Stück gebratene
Ratte zu probieren... da kam Andreas gerade nochmal davon. Trotzdem schmeckte das Essen
hervorragend und wir verbrachten eine wunderschöne und hoch interessante Stunde bei der Familie.
Sie hätten uns sogar zum Übernachten eingeladen und v.a der Opa war ganz gerührt. Zum Schluss
wurden wir dann durch das ganze Dorf zurück zum Auto geleitet.
Weil wir hier so herzlich empfangen wurden, wollten wir natürlich auch was Gutes tun. Wir
erfuhren, dass die Bewohner dabei sind, eine Straße zu bauen und die Brücke zu sanieren, damit das
Dorf besser zu erreichen ist. Die Straße wird von den Einwohnern selbst finanziert, v.a. durch
Spendensammeln (das ist hier der übliche Weg, um Neubauten oder Renovierungen zu finanzieren).
So gaben wir eine Spende für die Strasse und haben auf diese Weisen auch herausgefunden, dass
alle Spender mit Namen und Wohnort in der Brücke verewigt werden, was für immer Glück bringen
soll. Nicht schlecht :)
Am Abend kamen wir dann in Taungoo an. Hier fand gerade ein Volksfest zum Unabhängigkeitstag
statt; der ist am 4. Januar und wird in jeder Stadt ein bis zwei Wochen lang gefeiert. Ein großer
Rummel war aufgebaut mit Verkaufsständen, Essensständen und Fahrgeschäften und die Leute aus
den umliegenden Dörfern kamen um zu feiern. Das mussten wir uns natürlich ansehen und
verbrachten den Abend mit Bummeln, Lose ziehen, Ringe werfen und bewunderten die jungen
Männer, die das Riesenrad zu Fuß antrieben.

in Nelin`s Dorf

Nelin`s Uncle + Family

Pa-O People

Nachdem wir uns gestern nur auf dem Wasser fortbewegt haben, ging es heute wieder auf die
Straße. Ziel war Taunggyi und Kakku. In Taunggyi angekommen, mussten wir uns zuerst einen
Pa-O Guide nehmen, um Kakku besichtigen zu können. Pa-O ist ein Volksstamm, dessen Dörfer
sich um Kakku herum befinden. Die Pa-Os haben ihre eigene Sprache und typische Kleidung. Die
Frauen tragen ein schwarzes Gewand und eine farbenfrohe Kopfbedeckung (sieht wie ein
Handtuch-Turban aus).
Mit unserem Guide fuhren wir dann nach Kakku, das für seine 2478 Stupas bekannt ist. Unser
Guide war eine junge Studentin, die Recht studiert und nebenbei Touristen führt. Sie war eine sehr
nette Person und lud uns später noch zu Ihren Eltern nach Hause ein. Leider waren diese gerade bei
der Feldarbeit, daher machten wir es uns bei der Nachbarin bei einer Tasse Tee gemütlich.
Unterwegs stoppten wir bei einem Fussballturnier und konnten uns davon überzeugen, das der Ball
auch in Myanmar rund ist.
Zurück in Taunggyi gab es wieder (wer hätte es gedacht) ein paar Pagoden zu besichtigen. Am
schönsten war die auf einem benachbarten Berg (Shwe Phone Pwint Pagode), da man von hier aus
eine sehr schöne Sicht auf die Umgebung und die Stadt hat. Zum Schluss schlenderten wir noch
etwas über den Markt, da Nelin und Andreas eine neue Sonnenbrille brauchten.

Kakku

Pa-O people

Samstag, 5. Januar 2013

Mit dem Boot auf dem Inle Lake


Zeitig am morgen waren wir heute am Anleger für unsere Bootstour. Es war ziemlich frisch und neblig und das Einsteigen in das lange schmale Boot war etwas wackelig. Aber pünktlich zum Start kam langsam die Sonne durch und es war eine wunderschöne morgendliche Stimmung.
Wir hatten das Boot (für ca 22$) für den ganzen Tag gemietet und konnten die interessanten Punkte ansteuern.
Als erstes schauten wir den Einbeinruderern beim Fischen zu. Die Technik des Ruderns ist hier sehr verbreitet.  Wird eine Hand zum Fischen benötigt, wird mit einem Bein und einer Hand gerudert. Aber anscheinend nutzen die Technik nicht nur die Fischer. Es sieht etwas ungeschickt aus und wir haben noch nicht herausbekommen, ob man sich damit leichter oder schneller fortbewegen kann.
Weiter ging es nach einen kurzen Stopp bei einem Silberschmied zum „five-day-market“ in Inthein. Dort befindet sich auch die Shwe Inn Thein Pagode mit Ihren 1054 verwitterten Stupas.
Gegen Mittag waren wir bei den „long neck women“. Die Ringe, die sie um den Hals tragen sind aus Bronze und ziemlich schwer. Auf die Frage wie sich das so beim Schlafen wohl macht, versicherten sie uns, dass es da keine Probleme gibt.
Danach ging es zu Phaung Daw Oo Pagode mit ihren 5 berühmten Buddhas. Es ist üblich ein kleines Stück Plattgold zu kaufen und das dann auf einen Buddha zu kleben, so eine Art rituelle Opfergabe. Auf diesen 5 Buddhas ist mittlerweile so viel Plattgold, dass man diese gar nicht mehr als solche erkennt und es nur noch ein Klumpen Gold ist.
Nachdem wir uns angesehen haben, wie man aus Lotusblumen Garn gewinnt und das zum Weben benutzt, ging es zum Floating Garden. Mitten im See werden hier die unterschiedlichsten Sachen, wie z.B. Tomaten und Gurken angebaut.  Zum Schluss der Tour ging es noch zur Pagode der springenden Katzen. Hier werden Katzen von den Mönchen trainiert durch einen Reifen zu springen. Heute waren sie aber eher schläfrig drauf.
Neben Bagan war der heutige Tag wirklich ein Highlight. Am schönsten war es, einfach im Boot zu sitzen und durch die verschieden Kanäle und Dörfer auf Stelzen zu fahren. Das ganze Leben der Einwohner spielt sich hier auf dem See ab und davon haben wir heute einen Eindruck bekommen. Die Bootstouren sind zwar schon ungewohnt touristisch organisiert für Myanmar, aber es ist trotzdem interessant und man muss auch nicht an jeder Ecke was kaufen. Wir würden sagen, einmal mit dem Boot auf dem Inle Lake zu fahren ist ein „Muß“, wenn man Myanmar besucht!

Fischer

Nampan Village im Inle Lake

Höhlenzauber


Bevor wir die Dream Villa (so der Name unseres Hotels in Kalaw) verließen, gab es noch ein wunderbares Frühstück mit leckeren Pancakes. Auf dem Weg zum Inle Lake machten wir zuerst einen Abstecher nach Pindaya. Dort befindet sich die Shwe Oo Min Natural Cave Pagoda, eine Pagode in einer Höhle. Hier haben sich 9000 Buddha Statuen angesammelt - wir haben aber nicht nachgezählt. Es waren auf jeden Fall unglaublich viele.
Die Fahrt bis Nyaungshwe am Inle Lake gestaltete sich als recht langwierig. Es ging über äußerst schlechte Feldwege, wo man kaum schneller als Schrittgeschwindigkeit fahren konnte. In Nyaungshwe angekommen, bezogen wir unseren kleinen “Bungalow“ für die nächsten drei Nächte. Am Abend organisierten wir schon mal eine Bootstour für den nächsten Tag.

Eingang zur Höhlenpagode

In einer kleinen Seitenhöhle

Donnerstag, 3. Januar 2013

Dein bester Freund


Es bellt nicht, hat niemals Hunger, verliert keine Haare, ist aber immer da, wenn du es brauchst. Klein, leicht, kompakt und immer griffbereit – unser Moskitonetz war wirklich eine sinnvolle Anschaffung. In Myanmar scheint es bisher nicht üblich zu sein Moskitonetze über den Betten zu haben. An Mücken, Moskitos, Fliegen und anderen kleinen Störenfrieden mangelt es jedoch nicht. Die kleinen Viehcher haben immer Hunger und wir scheinen auch ganz gut zu schmecken. Aber wir haben unseren besten Freund an unserer Seite. Bisher haben wir es in jedem Hotelzimmer benutzt und angebracht. Die kniffligste Aufgabe ist natürlich immer die Unterkonstruktion, also wo hänge ich es auf. Bisher funktioniert es immer ziemlich gut, eine Schnur zwischen Gardinenstangen und/oder irgendwelchen Schrauben zu spannen. Da unser Netz für Doppelbeten mit 450 gr sehr leicht ist, bekommen wir es immer gut befestigt. Wir würden auch jedem empfehlen ein Netz in Baldachin Form und nicht in Kasten Form zu nehmen. So braucht man es nur an einem Punkt aufzuhängen.
Neben dem Schutz vor ungebetenen Gästen, ist es auch recht gemütlich unter dem Netz, egal wie das Zimmer aussieht. So möchten wir es nicht mehr missen.

Home Sweet Home

Ab in die Berge


Nach 3 Nächten im A.D.1 Hotel in Mandalay freuten wir uns schon auf das nächste Hotel. Wirklich empfehlenswert war diese Unterkunft nicht, aber immerhin hatten wir ein Zimmer. Jetzt geht es weiter Richtung Inle Lake. Vor Inle machen wir eine Nacht Zwischenstopp in Kalaw. Der Weg dahin führte über viele schlechte Straßen und eine Menge Serpentinen. Kalaw ist ein Bergdorf und liegt schätzungsweise 1300 Meter hoch. Es wird häufig als Ausgangspunkt für Trekkingtouren genutzt und wer mag kann von hier aus in 3 Tagen zum Inle Lake wandern.
In Kalaw selbst haben wir uns zuerst eine Pagode in einer kleinen Höhle angesehen. Danach ging es zur Bamboo Pagode, wo unser Fahrer heute auch übernachtet. Hier konnte man sich gemütlich hinsetzen, etwas Tee trinken und einen kleinen Snack zu sich nehmen.
Bevor es dann ins Hotel ging, haben wir uns Kalaw noch von ein paar Aussichtspunkten aus angesehen und nachdem wir jetzt zwei Wochen bestimmt jeden Tag mindestens einmal Reis gegessen haben, freuten wir uns in einem Restaurant über eine leckere Kartoffelsuppe und flambierte Bananen - gar nicht schlecht dieses Kalaw!


Schminktipps mit Andreas


In einer Pagode putzten sich Andreas und Nelin ordentlich heraus. Um Andrea richtig zu gefallen trugen sie ordentlich burmesische Schminke auf. Sehr viele Burmesen haben im Gesicht eine gelbe Paste. Sie wird aus einer bestimmten Baumrinde gewonnen und ist anfangs sehr kühl auf der Haut. Sie schützt vor der Sonne, macht weiche Haut und wird als Schminke hergenommen. Während Europäer stundenlang in der Sonne liegen um braun zu werden, versuchen die Burmesen mit allen Mitteln helle Haut zu bekommen oder zumindest so auszusehen. Es ist immer das gleiche, man möchte immer das was man nicht hat. Nelin erzählt uns immer wieder, dass er auch lieber weniger dunkle Haut hätte.

das geht noch besser

Burmesin mit der typischen Schminke

Über diese Brücke musst du gehen


Am Neujahrsmorgen machten wir uns auf zur O Bein Brücke, der längsten Teak Fußgängerbrücke. Eine Brücke anzuschauen klingt erstmal wenig aufregend. Als wir dann aber ankamen, wussten wir warum diese im Reiseführer empfohlen wurde. Auf der 1300 yd langen Brücke hat man einen herrlichen Blick über den Taung Thaman Lake und auch die Brücke an sich ist beeindruckend. Wir genießen die Aussicht, schauen den Fischern auf dem See bei Ihrer Arbeit zu und auch den Feldarbeitern daneben; in der Trockenzeit ist der Wasserstand recht niedrig, daher sind hier momentan viele Felder, wo sich in der Regenzeit wieder der See ausbreitet. Ein Ort an dem man sich gerne eine Weile aufhält (wenn man nicht eine der schweren Arbeiten der Einheimischen verrichten muss).
Gegen Mittag fuhren wir dann nach Sagaing. Dort befinden sich viele Pagoden auf dem Sagaing Hill. Wir waren in der Soon U Ponya Shin, welche laut Legende in einer Nacht gebaut wurde. Auf dem Hinweg stoppten wir bei der International Buddhism University, deren Pagode etwas anders ausschaut (ein bisschen bunter und mehr Ornamente).
Auf dem Rückweg in die Stadt liefen wir durch die Strasse der Steinmetze; hier sieht man, wie die Buddha Statuen in Handarbeit angefertigt werden. Wirklich beeindruckend! Einmal falsch gemeißelt und die ganze Statue ist dahin...
Zum Essen gab es heute übrigens den ganzen Tag nur Reis, damit sich Andreas Magen wieder beruhigt.

Blick auf eine Fischerin

Steinmetz bei der Arbeit

Ins neue Jahr gek...


Mingun war das erste Ziel in Mandalay. Hier sollte die größte Pagode der Welt entstehen, doch diese wurde niemals fertiggestellt. Man kann jedoch erahnen, wie gewaltig sie geworden wäre. Bei mehreren Erdbeben hat das Gebäude riesige Risse bekommen, wodurch es noch „tragischer“ wirkt. Außerdem befindet sich in Mingun die größte Glocke der Welt (ohne Sprung). Um nach Mingun zu kommen ging es eine Stunde mit dem Boot über den Irrawaddy Fluss. Eine wirklich sehr entspannende und interessante Fahrt. Vom Anleger zu den Pagoden kann man sich mit dem „Taxi“ fahren lassen: das sind Ochsenkarren, auf denen „Taxi“ steht.
Nach Mingun ging es zum Mandalay Hill. Von hier aus hat man eine sehr schöne Aussicht auf die Stadt und natürlich gibt es auch wieder eine Pagode. Auf dem Weg zurück zum Hotel waren wir noch in einem Supermarkt, der fast schon amerikanisch oder zumindest deutsch hätte sein können. Es war ganz interessant die Preise und das Angebot zu sehen. Es gabt sogar Ferrero Rocher - für ca. 10 Euro. Aber fotografieren ist hier streng verboten.
Den Silvesterabend verbrachten wir dann etwas ungemütlich im Hotelzimmer. Zum Mittagessen scheint Andreas diesmal irgendwas falsches erwischt zu haben. Er hat sich sozusagen ins neue Jahr gek... Am nächsten Tag ging es ihm aber schon wieder besser. Ansonsten gab es hier auch ein Feuerwerk zu Mitternacht und man hat etliche Leute feiern gehört.

Allen ein gesundes neues Jahr!!!

Taxi bitte!

Und das für nur 28$ die Nacht.

Auf die Palme gekommen


Es war Zeit sich von Bagan zu verabschieden und nach Mandalay zu fahren. Vorher wollte Nelin uns aber zeigen, wie die Süßigkeiten hergestellt werden, die wir nach fast jedem Essen als Dessert bekommen haben. In einer kleinen Hütte wurde uns dann gezeigt, was man alles aus dem Saft der Palme machen kann. Neben Medizin und Erfrischungsgetränken zum Beispiel auch Süßigkeiten. Der Palmensaft kocht solange über Feuer bis er langsam fest wird. Natürlich gab es gleich eine Kostprobe. Dann ging es zu den interessanten Sachen... Palmen-Whisky. Auch hier kam man um eine Kostprobe nicht herum.
Mit Süßigkeiten und Whiskey im Bauch (nur ganz wenig) ging es dann weiter. Am Mt. Popa machten wir nochmal halt und kletterten über 777 Stufen auf den Gipfel zu einer Pagode. Dabei handelt es sich um einen erloschenen Vulkan, worauf die NATs (Geister) verehrt werden. Eine Menge Affen begleiteten uns unterwegs und Nelin meinte sie hätten eine Schwäche für Ladies. Zum Glück hielten sie scheinbar gerade Mittagsruhe, so dass Andrea diesmal ungeschoren davon kam.
Am späten Nachmittag erreichten wir Mandalay, die zweitgrößte Stadt des Landes. Es ist die „modernste“ Stadt in Myanmar, welche sich rasant entwickelt. Viele geteerte Straßen, Autos und Motorräder. Morgen werden wir die Stadt näher kennen lernen.

Burmese bei der Arbeit

mit Nelin auf dem Mt. Popa